Deutscher Azubi-Kompass

Meine Ausbildung als …

Berufskraftfahrer Fachrichtung Güterverkehr

Mit 400 PS und 40 Tonnen täglich ... Sind Sie gerne ständig unterwegs?

Jan Quast: Das Fahren macht mir selbstverständlich großen Spaß. Nach der Ausbildung ist man im Normalfall alleine unterwegs; man muss Entscheidungen selbständig treffen und trägt eine große Verantwortung.

Langjährige Erfahrung ist sicherlich bei der praktischen Ausbildung hilfreich. Von wem lernen Sie das LKW-Fahren?

Jan Quast: Nach dem Erwerb des Führerscheins wird man von einem Ausbildungsfahrer begleitet. Das sind intern geschulte Fahrer, die eine jahrelange Erfahrung im Beruf mitbringen. Sie zeigen, wie die Abläufe funktionieren und wie die vielen verschiedenen Fahrzeuge bedient werden. Ganz alleine losgeschickt wird man erst, wenn man wirklich bereit dafür ist.

Welche Grundlagen stehen zu Beginn der Ausbildung auf dem Programm?

Jan Quast: In den ersten drei Monaten lernt man die Arbeitsabläufe der einzelnen Abteilungen kennen und ist bei der Ladungssicherung behilflich, auch die Technik des Fahrzeugs erklärt der Ausbildungsfahrer. Anschließend beginnt der Fahrschulblock, um die Fahrerlaubnis zu erlangen.

Braucht es lange, um die Fahrerlaubnis zu erlangen?

Jan Quast: Das hängt von der eigenen Lern-motivation ab und wie schnell die Antragsstellung durchzogen wird, 2-6 Monate sind realistisch. Teilweise muss auch erst noch der PKW-Führerschein erworben werden. Darauf folgen dann Klasse C und CE, um LKW und LKW mit Anhänger fahren zu dürfen. Die Kosten werden vom Ausbildungsbetrieb übernommen.

Was ist bei der Beladung zu beachten?

Jan Quast: Wichtig ist, dass die maximale Gewichtsgrenze und die Masse nicht überschritten werden, auch die Sicherung der Ladung muss unbedingt ernst genommen werden. Bei starken Bremsungen und auch Kurvenfahrten wirken große Kräfte auf die Ladung. Dies schützt nicht nur die anderen Verkehrsteilnehmer, sondern auch einen selbst.

Und bei einer Panne, wissen Sie sich da selbst zu helfen?

Jan Quast: Kleinere Pannen kann man selbst beheben. Das lernen wir in der Werkstatt. Ansonsten kommen die eigenen Werkstatt-Mitarbeiter raus und sind dann vor Ort behilflich.

Ist Ihre Arbeitszeit mehr oder weniger frei einteilbar?

Jan Quast: Der Arbeitstag wird größtenteils von der Disposition geplant. Es kann aber auch mal Abweichungen geben, sodass man eigenständig umplanen muss.

Und wann wird es stressig?

Jan Quast: Wenn unvorhersehbare Dinge passieren, wie lange Wartezeiten beim Kunden oder der Abladestelle, lange Staus oder auch Fahrzeugpannen. Darunter leidet dann der Zeitplan, aber damit lernt man umzugehen.

Sie stehen im direkten Kundenkontakt und geben Ihrem Unternehmen ein Gesicht, worauf kommt es in Ihrem Beruf besonders an?

Jan Quast: Ein gutes Miteinander mit den Kunden ist sehr wichtig. Als Fahrer repräsentiert man das Unternehmen. Man sollte stets freundlich sein und nach Möglichkeit den Wünschen der Kunden nachkommen. Prima ist, wenn alles reibungslos funktioniert und der Kunde zufrieden ist.

Müssen Sie sich auch weiterbilden?

Jan Quast: Klar, es gibt immer gesetzliche Veränderungen, die wir im betrieblichen Unterricht mitbekommen. Innerhalb der Ausbildung erwirbt man den Gabelstapler- und ADR-Schein. Auch nach der Ausbildung bilden wir uns weiter, sonst verliert man die Berechtigung, gewerblich LKW fahren zu dürfen.

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Ich bin ...
Jan Quast, 22 Jahre alt, und bin im 3. Ausbildungsjahr, kurz vor der Prüfung als Berufskraftfahrer bei der Lobbe Umweltservice GmbH & Co KG in Iserlohn.

„Als Fahrer repräsentiert man das Unternehmen.“

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